Völlig überraschend und wie jedes Jahr steht der Heilige Abend wieder ganz genau am 24. Dezember bevor. Und völlig überraschend und wie jedes Jahr brauchen wir ganz dringend Geschenke. Und wir nehmen uns vor - natürlich auch wie jedes Jahr - beim nächsten Mal unbedingt früher mit allen Vorbereitungen zu beginnen.
Aber wer hat denn Lust, im spätsommerlichen September, während andere das Freibad besuchen oder den Grill anwerfen, Adventskalender zu basteln? (Okay, man könnte auch noch im Oktober oder November, aber selbst da ist es doch irgendwie bizarr, Weihnachtshits zu hören und winterliche Geschenkideen auszuprobieren ...). Also ist es für uns quasi alljährliche Tradition, alles eine Woche vorher in Angriff zu nehmen. Wir sind dann sozusagen zwangsweise auf dem Höhepunkt unserer Kreativität. Mit Druck arbeitet es sich eben doch am Besten.
Zu Weihnachten verschenken wir immer gerne etwas Selbstgemachtes. Da freuen sich auch unsere Lieben, die eigentlich schon alles haben und unheimlich schwer zu beschenken sind. Dieses Jahr haben wir Duftkerzen hergestellt und ein winterliches Tomaten-Sugo zubereitet. Beides sieht maximal schön in einfachen Weckgläsern jeglicher Form aus. Und beides geht eigentlich wirklich ziemlich einfach und schnell und ist leicht nachzumachen.
Da wir beide stilvolle Duftkerzen insbesondere in den kuscheligen Wintermonaten lieben, wollten wir gerne welche selbst machen. Und am besten welche, die die anderen Duftkerzen ergänzen und zum übrigen Stil passen.
Für etwa vier kleine und vier große Duftkerzen benötigt ihr:
- 2 kg Kompositionswachs
- 8 Kerzendochte
- verschiedene Gläser
- Duftöl
Für die Gläser können auch prima alte Marmeladengläser, ausgediente Kerzengläser oder Blechdosen verwendet werden. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Beim Duftöl ist darauf zu achten, dass ein sehr hochwertiges Öl verwendet wird, damit keine Kopfschmerzgefahr droht. Wir haben ein Bio-Lavendel-Aromaöl verwendet.
Das Kompositionswachs im Wasserbad langsam schmelzen. Wenn es komplett aufgelöst und ganz durchsichtig ist, vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen. Dann das Aromaöl hinzutropfen. Das Wachs darf nicht mehr zu heiß sein, um die ätherischen Öle nicht zu zerstören.
Die Kerzendochte in der Mitte der Gläser platzieren und bei Bedarf mit Wäscheklammern fixieren. Das ist mitunter echt ein richtiger Geduldstest, bei dem wir beide gnadenlos durchgefallen sind. Der absolut unspaßigste Teil des Ganzen. Jetzt das Wachs eingießen und darauf achten, dass man sich nicht an den sehr heißen Gläsern verbrennt und dass die Dochte mittig bleiben. Wir finden auch Dochte schön, die ganz weit oben rechts außen platziert sind... naja also zwangsweise finden wir die schön.
Jetzt muss nur noch alles fest werden und trocknen. Das Wachs senkt sich mit der Zeit um den Docht herum etwas ab. Daher später nochmals etwas Wachs erhitzen und die Löcher auffüllen.
Anschließend je nach Geschmack noch mit hübschen Aufklebern verzieren. Wir finden, dass unsere den gekauften Duftkerzen in Nichts nachstehen und wunderschön mit diesen harmonieren.
Anschließend je nach Geschmack noch mit hübschen Aufklebern verzieren. Wir finden, dass unsere den gekauften Duftkerzen in Nichts nachstehen und wunderschön mit diesen harmonieren.
Das Tomaten-Sugo schmeckt sehr zimtig und winterlich, ist pikant und passt hervorragend als Soulfood in die kalte Jahreszeit. Wer die Zimtnote nicht so sehr mag - einfach weglassen. Wir beide lieben jegliche Gerichte mit Tomaten und machen die Soßen für Pizza, Lasagne, Bolognese oder auch Suppe gerne selbst. Besonders vorteilhaft ist, dass das Sugo ungeöffnet fast ein halbes Jahr in den Einmachgläsern haltbar ist und sich somit auch hervorragend für eigene Vorräte eignet. Wir haben mit den Mengenangaben einen randvollen Kochtopf und damit etwa zehn Gefäße befüllt.
- 4kg frische, reife Tomaten oder zehn Dosen gehackte Tomaten
- 5 kleine Zwiebeln
- 5 Knoblauchzehen
- 1 Strauch Rosmarin
- 1 Strauch Thymian
- 100g Tomatenmark
- eine halbe Flasche Rotwein
- Olivenöl
- 50ml Balsamico-Essig
- 3 Teelöffel Zimt
- 4 Esslöffel Salz
- 2 Esslöffel Rohrzucker
- 2 Teelöffel Paprika rosenscharf
- 2 Teelöffel Paprika edelsüß
Zwiebeln, Knoblauch und Kräuter fein hacken. Die Zwiebeln bei kleiner Hitze im Olivenöl etwa zehn Minuten glasig dünsten. Knoblauch und Kräuter anschließend ebenfalls kurz mit andünsten. Tomatenmark hinzugeben, anrösten und alles mit dem Rotwein ablöschen, bis dieser fast vollständig verkocht ist. Dann mit Balsamico ablöschen und wieder einkochen, bis die Flüssigkeit fast vollständig einreduziert ist.
Bei frischen Tomaten: Abbrühen, häuten, kleinschneiden und hinzugeben. Andernfalls den Inhalt der Dosen hinzugeben. Die Gewürze einrühren und etwa 90 Minuten sanft vor sich hinköcheln lassen.
Währenddessen die Einmachgläser desinfizieren. Alles abspülen und die Gefäße bei 100 Grad für eine Stunde in den Backofen stellen. Die Deckel mit Essig im Kochtopf etwa 15 Minuten lang auskochen lassen. Anschließend das Sugo in die Gläser füllen und sofort gut verschließen.
Auch wenn Weckgläser als Stand-Alone-Lösung gehen, da sie einfach klassisch-schön sind, haben wir das Sugo zum Verschenken noch weihnachtlich verpackt und mit Aufklebern und Holzklämmerchen bestückt.
Als Nebeneffekt des Sugos ergibt sich die Möglichkeit, schnell eine rot-gepünktelte Wand zu designen. Förderlich hierfür sind wildes Umrühren, übertriebenes Aufkochen des Sugos und stark begeistertes Umfüllen des Sugos vom Topf in die Gläser. Wem dies nicht ausreicht, der kann sich einfach eine eigene Janina einladen, die schafft parallel auch noch den Boden binnen fünf Minuten. Rot ist schwer im Kommen. Und da diese explosionsartigen Ereignisse nicht ausgereicht haben, ging heute früh noch mein WLAN-Router mit Funken und lauten BÄÄM in die ewigen Jagdgründe ein. Da hätte ich die Küche beinahe gar nicht putzen müssen. Mit Kerzenschein nach dem Sicherungskasten zu suchen hat aber doch auch irgendwie etwas Adventliches. Die Problematik, einen Blogbeitrag ohne Internet hochzuladen, stellte sich erst hinterher. Not macht erfinderisch.
Wolkenweisse Grüße ♥
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