FIND SOMETHING YOU LOVE AND DO IT FOREVER.

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Der perfekte Samstag. Oder: Warum man einfach nie genug Müslischalen haben kann.

Wie schön, dass es sie gibt. Diese perfekten Samstage. In den frühen Morgenstunden, wenn die Luft noch so kühl und frisch ist, die ersten Vögel zaghaft singen, es nach Frühling riecht und sich ein traumhafter Frühlingstag ankündigt die erste Laufrunde drehen. Anschließend eine leckere Frühstücks-Bowl mit frischen Früchten, Nüssen und etwas Schokolade genießen. Frische Tulpen aufstellen, laut Musik hören, dazu falsch singen und tanzen und das Glück in den Adern pulsieren lassen. An solchen Tagen darf man nicht in den Stress- oder Erledigungsmodus verfallen. Man muss diesen Tag leben.







Janina und ich sind also im schönsten Sonnenschein und bei Temperaturen von 18 Grad Richtung Stuttgart gefahren, um dort einen Kunst- und Designmarkt zu besuchen. So ganz ohne Jacke im Gepäck und mit einem Gefühl von Frühling im Herzen.

Das Wizemann-Areal ist ein altes Fabrikgebäude aus roten Backsteinen und so lässig und cool, wie es nur irgendwie möglich ist. Das Publikum dort ist so angesagt, so alternativ, so Hipster und so nett, offen und herzlich, dass wir sofort mit allen ins Gespräch kommen. Wir starten unseren Tag im Gastrobereich mit einem Glas Prosecco und verfolgen mit gebührendem Abstand das schon etwas hektische Treiben um uns herum. So könnten wir stundenlang sitzen, die Woche besprechen und einfach nur zusehen. Indem wir uns bewusst diese Zeit nehmen und nicht sofort in den Veranstaltungsraum stürmen (aus lauter Angst etwas zu verpassen) entschleunigen und entspannen wir und erleben und genießen diesen Tag um ein Vielfaches mehr.





Der Kunst- und Designmarkt erinnert ein klein wenig an die Stände der jungen Designer im New Yorker Chelsea-Market. Die Leute in Stuttgart sind nur irgendwie bodenständiger und nahbarer, unerfahrener und dafür umso erfrischend ehrlicher.

Wir lernen Menschen kennen und unterhalten uns mit den Verkäufern, bummeln die Stände entlang, trinken Kaffee und lassen unseren Tag im absolut abgefahrenen Pförtner Häuschen mit Hinterhof-Charme ausklingen und nehmen unser erstes Mittagessen im Freien in diesem Jahr zu uns. Wer das Wizemann besucht, sollte unbedingt auch dorthin einen Abstecher machen, alleine die Inhaberin, die ein bisschen an eine Amy Winehouse erinnert, ist einen Besuch wert. Unbedingt auch den leckeren Cappuccino versuchen.




Und ja, was sollen wir sagen - wir sind jetzt schockverliebt in die zauberhafte Alena von Studio Goldton. Gemeinsam mit ihrer Mutter stellt sie in liebevoller Handarbeit wunderschöne Stücke aus Keramik her. Uns haben es besonders die Schalen angetan. Alena hat während eines Auslandssemesters in Lissabon ihre Liebe zur Keramik entdeckt. Und wir finden das sieht man: Ihre Stücke sind alle mediterran angehaucht und muten nach Urlaub, Sommer und Meer an, nach Antipasti, Grillabenden und Dolce Vita, nach Tapas, Aperitif und Lebenslust. Sie sind gerade mediterran genug, ein bisschen Scandi-Style und ein bisschen Industrial-Chic. Die Schalen liegen so angenehm und schwer in der Hand, dass man sein übriges Porzellan einfach nur noch in die Tonne hauen möchte.








Ich konnte mich natürlich wieder einmal überhaupt nicht entscheiden. Blau, rosa oder schwarz? Schwarz so klassisch und edel, rosa so frühlingshaft und leicht und blau wie eine Meeresbrise an einem heißen Sommertag. In solchen Situationen schwieriger und absolut wesentlicher Entscheidungsfindungsprozesse ist es wichtig, gute Freunde zu haben. Die sagen dann solche Sachen wie: Also wenn ich an Dich denke, dann denke ich sofort an schwarz. Öhm ja, wäre das also auch mal geklärt. Also entschied ich mich für schwarz - seiner schwarzen Seele sollte man schließlich treu bleiben. Liebste Alena: Ich wünsche Dir zwar wirklich von Herzen den größten Erfolg für Dein kleines Start-Up und den allerbesten Umsatz. Aber: Ich hoffe, es hat niemand die roséfarbene Schale gekauft, die muss nämlich bitte noch auf direktem Wege zu mir. Ohne diese weiterzuleben wäre zwecklos.



Zum Abschied haben Alena und wir uns so fest umarmt, als würden wir uns schon ewig kennen. Wir wünschen ihr, dass noch ganz viele andere Menschen ihre kleinen Kunstwerke so wertschätzen, wie wir es tun und jedes Teil als Unikat mit eigenem Charakter lieben lernen. Gerade kleinste Unebenheiten oder Abweichungen machen jedes Stück perfekt und einzigartig.

Auf der Heimfahrt haben wir uns dann gefragt, was wir mit den vielen Schalen eigentlich machen wollen. Ich selbst besitze gefühlt schon einhundert verschiedene Bowls. Vielleicht veranstalte ich eine Müsli-Party und lade jede Menge Menschen ein. Oder ich esse jetzt einfach fünfmal am Tag Obstsalat. Vielleicht stehen wir ja auch kurz vor einer einschneidenden Keramik-Knappheit? Im Zweifel kann man auch einfach Schmuck, Visitenkarten, Schlüssel, Büroklammern oder alles was sonst so lose herumliegt ein hübsches und geordnetes Zuhause geben. Wenn ich recht überlege, könnte das bei all den Eventualitäten tatsächlich knapp werden mit den Schüsseln. Schalen kann man eben niemals genug haben.

Wolkenweisse Grüße ♥

Die schwarzen Schälchen sind von Studio Goldton. Alena hat uns erzählt, dass sie derzeit hauptsächlich auf Anfrage fertigt. Ihren Shop erreicht ihr hier (wehe, es kauft einer die rosa Schale). Die Steingut-Eier sind von Räder Design. Und den kuscheligen Off-Shoulder-Sweater findet ihr hier.


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